Das Content-Management-System deGov basiert auf der Open-Source-Software Drupal. Es enthält zahlreiche Module, die sich perfekt für den Einsatz in der Öffentlichen Verwaltung eignen. Durch den Open-Source-Ansatz ist eine schnelle Nachnutzung der Software möglich. Bund, Länder und Kommunen stärken gleichzeitig ihre digitale Souveränität mit dem Einsatz von Open-Source-Software.
Der Open Source-basierte Ansatz von deGov hat zahlreiche Vorteile für Verwaltungen in Deutschland:
deGov unterliegt der GNU GENERAL PUBLIC LICENSE Version 2, ebenso wie Drupal selbst. Der Code von deGov wird auf Bitbucket verwaltet und kann dort jederzeit kostenlos heruntergeladen werden. Relevante Dokumentationen und Anleitungen sind im Code von deGov hinterlegt. Aktualisierungen und Projekt-Hintergründe finden sich im Projekt-Steckbrief auf Drupal.org. Dort gibt es außerdem einen Dokumentations- und Anleitungsbereich.
Die Drupal-Distribution deGov basiert auf einem sogenannten Schichtenmodell, welches in vier aufeinander aufbauende Schichten unterteilt ist (siehe Abbildung). Die unterste Schicht und damit den technologischen Kern der Lösung bietet Drupal 9 mit seiner Community von über 1. Mio. Mitgliedern und mehr als 35.000 Zusatzmodulen. In Drupal 9 sind bereits Bestandteile wie Barrierefreiheit oder eine integrierte Medienverwaltung umgesetzt.
Darauf baut die deGov-Schicht auf, welche für Behörden spezifische Inhalte und Anpassungen bereitstellt. So sind bereits Inhaltstypen vordefiniert, die speziell auf die Bedürfnisse der öffentlichen Verwaltung zugeschnitten sind. deGov ist damit auf die Umsetzung komplexer E-Government-Portale genauso vorbereitet wie auf die Nutzung für Websites oder Blogs.
Auf Landesebene finden sich landesspezifische Besonderheiten - in NRW beispielsweise das bereits vorbereitete Landesdesign und weitere spezifische Features, wie die Verwaltungssuchmaschine.
Auf der Ebene des individuellen Projekts sind weitere spezifische Anpassungen möglich, z.B. die Anbindung von Fachverfahren oder gesonderte Schnittstellen. Die beiden Ebenen, welche die technologische Basis bilden, werden unter offenen Lizenzen zur Verfügung gestellt. Für die Landes- und Projektebene obliegt es dem jeweiligen Auftraggeber zu entscheiden, ob ein offenes oder ein geschlossenes Lizenzmodell gewählt werden soll.
Das Schichtenmodell ist eine der großen Stärken der Distribution deGov, da so auf kundenspezifische Anforderungen sehr leicht eingegangen und individuelle Anpassungen vorgenommen werden können. Gleichzeitig profitieren alle Nutzer von den Entwicklungen, die in die deGov-Basis zurückfließen. Diese starke Basis kann dann für individuelle Anforderungen, wie z.B. die Erfordernisse von Bundesländern, angepasst werden.
Darüber hinaus wurde bei deGov insbesondere auf die Aspekte Stabilität und Datenschutzkonformität Wert gelegt. So ist ein Betrieb in Docker- und Kubernetes-basierten Umgebungen möglich, was die Ausfallsicherheit im Regelbetrieb erhöht. Außerdem gibt es die Möglichkeit, einen sogenannten Headless-Ansatz zu verfolgen, also deGov mit einer Trennung zwischen Backend und Frontend zu betreiben.
Am 17. November 2016 wurde auf dem Anwendertag "Drupal in der öffentlichen Verwaltung" in Düsseldorf mit deGov das erste Open-Source-basierte E-Government-Framework zur Umsetzung von Portalen und Internet-Auftritten für deutsche öffentliche Verwaltungen auf Basis von Drupal 8 vorgestellt.
Unter Federführung der publicplan GmbH und in enger Zusammenarbeit mit vielen weiteren Partnern wie der 1xINTERNET GmbH, der Reinblau eG und der Gesellschaft zur Entwicklung von Dingen mbH entstand mit deGov eine Distribution eines Content Management System (CMS), die sich auf die Bedürfnisse öffentlicher Verwaltungen in Deutschland fokussiert und kostenfrei eingesetzt werden kann.
Für das Land Nordrhein-Westfalen ist Drupal die Basis für zahlreiche Internetportale und Fachanwendungen der Verwaltung. Mit d-NRW existiert dort ein Partner, der bei der Umsetzung von Digitalisierungsprojekten in der Verwaltung auf deGov setzt.